RuheForst Neuigkeiten
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24. April 2023 –
Der Baum des Jahres 2023 – die Moorbirke –
Die Moor-Birke ist eine typische Art der Moor- und Bruchwälder. Der Baum mit seinen weithin sichtbaren, weißen Rindenpartien und den lichten, hellgrünen Baumkronen, ist oft die einzige Baumvegetation im Randbereich der wertvollen Sonderstandorte.
„Moore sind für die Bindung von CO 2 wichtig und ein Zuhause für seltene Arten“. Sie speichern mehr Wasser und Kohlendioxid als jedes andere Ökosystem. Funktionierende Moore sind also enorm wichtig für den Wasserhaushalt und unser Klima! Doch es gibt Handlungsbedarf, denn intakte Moore sind in Deutschland selten.
Deshalb steht der Erhalt der Moorbirke und ihre Wahl zum Baum des Jahres 2023 beispielhaft für das Ziel, mithilfe von intakten Ökosystemen, wie beispielsweise Mooren, das Klima zu schützen und dem Artensterben entgegenzuwirken.
Menschen haben in der Vergangenheit diese besonderen Lebensräume für ihre Zwecke zum Abbau von Torf oder um landwirtschaftliche Flächen zu gewinnen stark genutzt. Heute sind 90 Prozent der Moore Deutschlands entwässert. Das damit einhergehende große Problem ist, dass die Moore austrocknen und das gebundene Kohlendioxid wieder freisetzen. In natürlichen Mooren ist die Moorbirke normalerweise der einzige Baum der Moorpflanzengesellschaften, der sich oft vereinzelt und am Rand von Mooren findet. Moor-Birkenwälder sind in Deutschland stark gefährdet und deshalb gesetzlich geschützt.
Die kälteunempfindliche Moor-Birke war einst als Pionierbaum die erste Baumart nach der letzten Eiszeit und prägte Deutschlands Landschaften. Sie ist eine Baumart der gemäßigten Klimazonen Mitteleuropas, Skandinaviens, Asiens und Islands. Die Art unterscheidet sich von der viel weiter verbreiteten Hängebirke durch ihre Blattform und die sich im höheren Alter rötlich färbende Rinde. Betula pubescens (lateinischer Artenname der Moorbirke) tritt mit anderen typischen Arten wie Heidel- und Rauschbeeren, Torfmoosen, Wollgräsern und Seggen vergesellschaftet auf.
Moorbirke im „Hochmoor Mecklenbruch“ im südniedersächsischen Naturpark Solling-Vogler im Weserbergland. Fotos: Stephan Siegel